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Franz Antel (28. Juni 1913 – 11. August 2007) war ein erfahrener österreichischer Filmemacher.
Der in Wien geborene Antel arbeitete in der Zwischenkriegszeit hauptsächlich als Filmproduzent. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, in großem Umfang Filme zu schreiben und Regie zu führen. In den späten 1940er, 1950er und 1960er Jahren waren dies hauptsächlich Komödien (Romantik, Slapstick und/oder Musical) und K.u.k.-Komödien. Filme, die seitdem sowohl bei österreichischen als auch bei deutschen Fernsehsendern fester Bestandteil des Wochenendnachmittagsprogramms sind. Dazwischen gibt es einen recht nüchternen Film über die Oberst-Redl-Affäre, die die österreichisch-ungarische Monarchie am Vorabend des Ersten Weltkriegs erschütterte.
Ab den späten 1960er Jahren verlagerte Antel, ermutigt durch die neuen Möglichkeiten in der Filmindustrie, die die sexuelle Revolution mit sich brachte, sein Hauptinteresse allmählich auf Softpornos und Zoten. Insbesondere mit seiner unter dem Pseudonym François Legrand gedrehten Wirtin-Filmreihe („Wirtin“) versuchte er internationale Anerkennung zu erlangen. Zu den Titeln gehörten The Sweet Sins of Sexy Susan (1967), Sexy Susan Sins Again (1969), Wild, Willing & Sexy (1969) und Don't Tell Daddy (in den USA auch Naughty Nymphs genannt) (1972).
Zu den Schauspielern, mit denen Antel zusammenarbeitete, gehörten Hans Moser, Paul Hörbiger, Oskar Werner, Curd Jürgens, Tony Curtis, Herbert Fux, Heinrich Schweiger, Arthur Kennedy, Carroll Baker, Edwige Fenech, George Hilton, Marisa Berenson, Britt Ekland und Andréa Ferréol.
1981 war ein Wendepunkt in Antels Karriere, als er ein Bühnenstück von Ulrich Becher und Peter Preses für die große Leinwand adaptierte. Der Bockerer spielt in den Tagen des Anschlusses 1938 bis nach Kriegsende und handelt von einem Wiener Metzger namens Karl Bockerer (Karl Merkatz), dessen gesunder Menschenverstand und nicht sein Intellekt ihn dazu auffordert, sich den Nazis zu widersetzen, und der es wagt, gerecht Widerstand zu leisten weil er sich der möglichen schicksalhaften Folgen seines Handelns nie vollständig bewusst ist. Während Bockerer und seine Frau den Krieg unbeschadet überstehen, tritt ihr Sohn der SA bei, wird aber nach internen Intrigen an die Front geschickt und getötet.
Der Bockerer IV
Die starke antifaschistische Botschaft des Films, die bewegenden Dialoge und die Darbietungen der Crème de la Crème österreichischer Schauspielerinnen und Schauspieler (Ida Krottendorf, Alfred Böhm, Heinz Marecek, Hans Holt, Dolores Schmidinger und viele mehr) machten „Der Bockerer“ zu einem außergewöhnlichen Erfolg Film und gab Antels Karriere neue Impulse. Er drehte drei Fortsetzungen, die das Leben der Bockerers bis weit in die 1960er Jahre begleiten und jeweils ein entscheidendes historisches Ereignis in Österreich oder einem seiner Nachbarländer schildern:
Der Bockerer II (1996) handelt von der zehnjährigen Besetzung (1945-1955) Österreichs durch die Alliierten;
Der Bockerer III – Die Brücke von Andau (2000) spielt zur Zeit der ungarischen Revolution von 1956; und schlussendlich,
Der Bockerer IV – Der Prager Frühling (2003) beschäftigt sich mit Dubčeks Prager Frühling von 1968.
Antel erzählte eine Anekdote über sich selbst, in der er beschrieb, wie er, um seinem Ruf als Frauenheld gerecht zu werden, ein Paar High Heels im Gepäck hatte, die er dann gelegentlich im Flur vor seinem Hotelzimmer abstellte – vor allem, wenn er alleine unterwegs war.
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